Der NABU hat eine ganze Reihe von Biotopen in den Gemeinden Mettlach und Perl. Am 12.10. fand eine Exkursion mit Vertretern der Gemeinde Perl statt.
Exkursion NABU Ortsgruppe Mettlach-Perl mit Vertretern der Gemeinde Perl
Mittwoch, 12.10.2022, 14 – 16 Uhr.
Jakob Backes begrüsste die Vertreter der Gemeinde. Ziele der Exkursion waren
- Information über besonders wertvolle Biotope, die mit Hilfe des NABU erhalten und bewirtschaftet werden
- mögliche Bewirtschaftung und Anlage von Flächen im Sinne des Hochwasserschutzes, Regenrückhaltung
Station 1 (Hecke/Gehölz westlich der A8/südlich der B407 – Gemarkung Borg)
Jakob Backes informierte über die Aufwertung und Bewirtschaftung des Gehölzes, welches früher als Schutt- und Grüngutablagefläche genutzt wurde. Durch Anlegen einer künstlichen Böschungsbarriere wurde dies verhindert. Verschiedene Bäume und Sträucher wurden in Lücken gesetzt. Danach wurde der Bereich der natürlichen Sukzession überlassen.
Station 2 (Wäldchen – an L170 – Gemarkung Büschdorf)
Jakob Backes informierte über die Geschichte des ‚Wäldchens‘. Das auf der anderen Seite der L170 liegende kleine Teilstück gehörte ursprünglich auch zu dem kleinen Waldgebiet. Vom südlich gelegenen Gierensberg fliesst Wasser. Zeitweise bestand das Wäldchen aus einer Fichtenmonokultur. Diese waren zuletzt stark geschädigt und von Borkenkäfern befallen. Heute befinden sich noch einige wenige abgestorbene Reststämme auf der Fläche. Der aktuelle Stand ist, dass die Gemeinde Flächen im Wäldchen nicht aufforstet, sondern der Sukzession überlässt. Später kann die Fläche dann mit anderen Schadholzflächen verglichen werden, bei denen Neupflanzungen mit Schutzzäunen vorgenommen wurden. Der Biotopwert wird vom NABU als hoch eingeschätzt.
Station 3 (Büschdorfer Steinbachtal – teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen)
Jakob Backes informierte über die Aufwertung und Bewirtschaftung der rechts und links des Weges befindlichen Flächen. Auch hier wurden verschiedene Bäume und Sträucher in Lücken gesetzt und die Fläche dann in den letzten Jahren der natürlichen Sukzession überlassen. Neben den Gehölzflächen gibt es hier auch Brennessel- und Mähdesüss und vermoorende Flächen.
Station 4 (Büschdorfer Steinbach an Quelle, Flächen nördlich des Weges mit Dorfbrunnen)
Jakob Backes informierte. In dem oberen begradigten Stück des Baches befinden sich noch Rasengittersteine, die allerdings im Bachbett belassen werden können. Am Bachufer befinden sich weitgehend gesunde Schwarzerlen. Hier könnte seitens der Gemeinde ein Astschnitt erfolgen um den Weg freizuhalten.
Die Tröge des Dorfbrunnens sind undicht. Dies ist auch bekannt und wurde bereits mehrmals im Ortsrat besprochen. Die Vertreter der Gemeinde schauten sich dies an.
Östlich des Brunnens befindet sich eine Trockenmauer, die durch Wurzeln der Hecke auf dem Saum zum Teil schon beschädigt ist. Diese sollte unbedingt erhalten bleiben.
Angesprochen wurde auch die Halle auf der gegenüber liegenden Seite des Brunnens. Das Fundament ist schon vorhanden. Diese wird wohl zum Teil durch einen metallverarbeitenden Betrieb genutzt werden, zum Teil für landwirtschaftliche Maschinen. Zurzeit befindet sich das Gelände nicht in einem ansprechenden Zustand. Auch wenn dies naturschutzrechtlich wohl nicht von Belang ist, sollte die Gemeinde hier ein Auge darauf haben und evtl. auch die Genehmigung diesbezüglich geprüft werden.
Station 5 (Ende der Strasse ‚Auf der Heide‘ Büschdorf gegenüber Anwesen Huckert)
Hier besteht seitens der NABU-Ortgruppe der Wunsch eine Linde anzupflanzen.
Station 6 (Gringpfuhlbach und -graben rechts und links des Feldweges Richtung Eft-Hellendorf)
Hier wurde insbesondere der Richtung Südwesten abgehende Graben begutachtet. Der Graben sollte vor Allen aus Gründen der Wasserrückhaltung bewirtschaftet werden. Leider hat der Landwirt hier relativ nahe an den Graben heran gepflügt. Generell ist das zu nahe heranpflügen an die Feldwege und Zerstörung der Rabatte durch Landwirte ein Thema, welches auch der Gemeinde ein Anliegen sein sollte.
Station 7 (NABU-Fläche am Gringpfuhl zwischen Büschdorf und Hellendorf)
Jakob Backes informierte über Anlage und Pflege der Fläche. Auf einem Teil der Fläche ist eine Obstwiese angelegt. Diese wird nur einmal im Frühjahr gemäht, so dass sich hier Orchideen zum Vorschein gekommen sind. Rezent wurde von Vorstandsmitglied Dina Herzog hier zwei Bienenkästen aufgestellt.
Station 8 (Verbindungsweg Borg-Hellendorf, westlich Friedhof)
Jakon Backes schlug vor, die bestehende Hecke am nördlichen Wegerand durch Neupflanzungen zu ergänzen. Die Gemeindevertreter äusserten ihre grundsätzliche Bereitschaft. Allerdings muss hier Absprache mit den anliegenden Landwirten gehalten werden, wegen möglicher Ertragseinbussen durch Beschattung, Wurzeln.
Station 9 (Anhöhe nördlich Oberleuken Friedhof)
Hier befindet sich eine Feldholzinsel, die aus Sicht des NABU eine wertvolle Biotopfläche darstellt. Der hier abgeladene Bauschutt könnte weitgehend auf der Fläche verbleiben. Zu verhindern sind aber weitere Grüngut- und Faulobstablagerungen. Die Fläche grenzt an Gemeindeeigentum an, ist aber privat. Die NABU-Ortsgruppe hätte auch Interesse an einem Kauf, bzw. regte an, dass die Gemeinde die Fläche kaufen könnte. Der Eigentümer konnte bisher nicht ermittelt werden. Die Gemeindevertreter sagten hier Hilfe zu.
Weitere Besprechungspunkte
Südlichwestlich der NABU-Hütte in Büschdorf in Folge des Feldweges am Waldrand befinden sich grösserflächige Grüngutablagerungen, die unbedingt entfernt werden sollten.
Der Fischerbach, der südwestlich von Borg entspringt und kurz vor Oberleuken in die Leuk mündet, ist über weite Strecken um Borg herum mittels Halbprofilen verrohrt. Die NABU-Ortsgrupee spricht sich deutlich dagegen aus, diese zu säubern. Die aus Gründen von Naturschutz und Wasserrückhaltung beste Lösung wäre sogar, diese auszubauen und den Bach zu renaturieren.